Präriehund
Präriehund
 
Name:
Lat.
Engl.
Präriehund
Cynomys ludovicianus
Prairie dog
Zuordnung: Säugetiere, Nagetiere
Arten: 5 Arten
Haustier: Nein
Grösse: Kopfrumpflänge 30–35 cm, Weibchen sind etwas kleiner
Spannweite:
Gewicht: Bis 1.4 kg
Heimisch in: Nordamerika bis Mexiko
Lebenserwartung: Im Zoo: Bis 8 Jahre
Freilebend: Bis 6 Jahre
Anzahl Junge: 3 bis 5
Gewicht Junge: 15 g
Grösse Junge: 7 cm
Geschlechtsreife nach: 1 bis 2 Jahren
Fortpflanzungszeit: 1 mal pro Jahr, je nach Region Januar bis April
Trag- oder Brutzeit: Tragzeit 33 bis 37 Tage, Junge werden 40 bis 50 Tage gesäugt und verlassen danach den Bau
Futter: Gras
Verwandtschaft: Murmeltiere, Erdhörnchen, Zieseln
Feinde: Iltisse, Kojoten, Silberdachse, Klapperschlangen, Greifvögel, Mensch durch abknallen, vergiften und Lebensraumeinengung,
Lebensraum: Steppe, Prärie, Graslandschaft, trockener Boden
Vorkommen:
Gefährdete Art: In einigen Regionen bedroht
Tag- oder nachtaktiv: Tagaktiv
 
praeriehund
 
Sozialverhalten: Präriehunde leben in kleinen Familiengruppen von bis zu 25 Tieren. Die Gruppen leben in Kolonien von mehreren tausend Tieren. Die grösste, heute noch zu beobachtende Kolonie befindet sich im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua und umfasst 350 km² mit mehr als 1 Million Tieren.
Die Familiengruppe besteht aus Männchen und Weibchen mit ihren Jungen. Alle weiblichen Präriehunde verbringen ihr ganzes Leben in dieser Familie. Damit Inzucht vermieden wird, müssen alle Männchen die Gruppe nach 1 bis 2 Jahren die Familie verlassen und sich eine andere Weibchengruppe suchen.
Die Jungen werden in selbst gegrabenen Bauen von bis zu 300 m Länge und bis zu 5 m Tiefe in mit Gras ausgepolsterten Nisthöhlen zur Welt gebracht. Das Aushubmaterial wird rund um die 2 bis 3 Zugänge aufgeschichtet. Dadurch soll das Eindringen von Wasser, bei starken Regenfällen, verringert werden.

Anfänglich sind die Jungen noch blind und die Augen verschlossen. Nach 1.5 Monaten verlassen sie erstmals den Bau und beginnen zu grasen.
Jedes Weibchen betreut nur seine eigenen Jungen. Junge von anderen Müttern werden sogar getötet. Nur die Jungen der stärksten Mütter sollen überleben. Durch dieses Verhalten werden rund 40% der Jungtiere getötet.
Präriehunde Weibchen können gegeneinander während der Jungenaufzucht, recht aggressiv werden. Auch in der Familie pflegen sie in dieser Zeit gegenseitig nur wenig Kontakt. Da die Männchen in der Familie nicht um das Paarungsrecht kämpfen müssen, leben sie untereinander sehr friedlich. Revierkämpfe entstehen erst bei der jährlichen Suche nach einer neuen Weibchengruppe.
Ausserhalb der Jungenaufzucht wird eine Rangordnung in der Familie festgelegt. Ist die Rangordnung allen klar leben sie untereinander sehr friedlich.
Rund 100 Familien leben in Dörfern nebeneinander. Die Familien legen ihr Revier fest und verteidigen dies auch. In jedem Dorf übernehmen einzelne Tiere die Wache und warnen alle anderen durch laute Pfiffe oder Rufe vor Fressfeinden. Wenn mehrere Dörfer nebeneinander liegen entstehen Präriehunde Städte mit vielen tausend Tieren.

 
praeriehund
 
Beschreibung: In der Nähe des Baueinganges wird das Gras immer kurz abgefressen. Hohes Gras versperrt die Sicht in die Weite und nach oben. Feinde können nur schlecht ausgemacht werden. Mit dem Einzug der weissen Siedler und ihren grossen Rinderherden in die Präriehunde Region, vermehrten sich die Präriehunde explosionsartig. Die Rinder frassen das Gras kurz ab, der Schutz vor den natürlichen Feinden wurde verbessert. Die zum Teil riesigen Populationen machten der Landwirtschaft zu schaffen. Einerseits waren es Futterkonkurrenten, andererseits verletzten sich Rinder indem sie beim Gehen in die Baue einbrachen. Präriehunde siedelten vermehrt auch in Getreide oder Gemüsekulturen.
Eine gross angelegte Vernichtungsaktion sollte die Präriehundeplage beenden. Die Tiere wurden abgeschossen und grossflächig vergiftet.
Anfangs des 20. Jahrhunderts waren 99.8% aller Präriehunde ausgerottet. Präriehunde mussten auf die Rote Liste der IUCN gesetzt werden und galten als stark gefährdet.
Durch das Schutzprogramm konnten sich die Bestände wieder erholen, die US-amerikanischen Bestände scheinen nicht mehr gefährdet. In Mexiko sind zwar noch grosse Bestände vorhanden, sie werden aber immer noch vergiftet und der Bestand gilt deshalb noch als bedroht. .
 
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