Strauss
Strauss
 
Name:
Lat.
Engl.
Strauss
Struthio camelus australis
Zuordnung: Vögel, Laufvögel
Arten: 5 Unterarten
Haustier: Ja und Nein
Grösse: Männchen bis 270 cm hoch, Weibchen bis 190 cm
Spannweite:
Gewicht: Männchen 80-100 kg, Weibchen 60-100 kg
Heimisch in: Afrika südlich der Sahara, Westasien
Lebenserwartung: Im Zoo: Bis 50 Jahre
Freilebend: 30-40 Jahre
Anzahl Junge: 3-8 Eier
Gewicht Junge: Ei bis 1.9 kg
Grösse Junge: Eidurchmesser ca. 15 cm
Geschlechtsreife nach: Hennen mit 2 Jahren, Hähne mit 3 bis 4 Jahren
Fortpflanzungszeit: Europa: März-August
Trag- oder Brutzeit: Brutzeit 42-46 Tage, nach 3 Tagen verlassen die Küken das Nest, nach 1 Jahr haben sie die Grösse der Eltern
Futter: Pflanzen, Körner, Gräser, Kräuter, Blätter, Blüten, Früchte, selten Insekten, kleine Wirbeltiere
Verwandtschaft: Laufvögel
Feinde: Löwe, Leopard, Gepard, Hyäne, Schakal, Greifvögel als Eier und Kükendiebe, Schmutzgeier
Lebensraum: Trockene Savanne und Halbwüste
Vorkommen:
Gefährdete Art: Wildtierbestand wenig gefährdet, in einigen Regionen ausgerottet
Tag- oder nachtaktiv: Tag- und dämmerungsaktiv
 
Strauss
 
Sozialverhalten: Strausse leben in lockeren Verbänden von wenigen bis mehrere 100 Tiere. Die Gruppenmitglieder kommen und gehen ganz nach belieben. Rangstreitigkeiten werden meistens nur durch Drohgebärden ausgetragen. Heftigere Kämpfe lohnen sich, wegen dem dauernden Wechsel, nicht.
Vor der Paarungszeit sondern sich die Hähne von der Gruppe ab und scharren eine Grube von ca. 3 m Durchmesser. Hähne die in die Nähe kommen werden vertrieben, Weibchen die vorbeikommen werden durch Balzen begrüsst. Nach einiger Zeit hat der Hahn einen kleinen Harem um sich versammelt. Eine Henne setzt sich als Hauptfrau durch, die anderen sind Nebenhennen. Die Haupthenne wird als erste umworben und legt ihre Eier mitten in die Bodengrube. Die Nebenhennen legen ihre Eier darum herum. So kann ein Nest bis zu 80 Eier enthalten. Nach der Eiablage werden die Nebenhennen vertrieben und paaren sich mit einem anderen Hahn erneut. Nur die Eier in der Mitte des Nestes können bebrütet werden, ca. 20 Stück. Die aussen liegenden Eier werden meistens von Eierdieben wie dem Schmutzgeier zerstört und gefressen. Durch diese Taktik werden die Eier der Haupthenne besser geschützt. Tagsüber werden die Eier von der Henne und in der Nacht vom Hahn bebrütet.
Nur gerade 10% aller Gelege können erfolgreich zu Ende gebrütet werden. Alle anderen werden von den Fressfeinden zerstört.
Trifft ein Straussenpaar auf ein anderes mit Küken, entsteht ein Machtkampf. Das unterliegende Paar muss das Feld räumen und ihre Küken dem stärkeren Paar überlassen. Es konnte schon ein Brutpaar mit über 300 Küken beobachtet werden. Die grosse Anzahl der fremden Küken erhöht die Überlebenschancen der Küken der Haupthenne. Viele der Nebenküken fallen den Raubtieren zum Opfer. Nur gerade 15% der Küken werden einjährig.
 
strauss
 
Beschreibung: Der Strauss ist der grösste lebende Vogel der Erde. Seine Spitzengeschwindigkeit von 70 km/h kann er auf der Flucht für kurze Zeit erreichen, die Geschwindigkeit von 50 km/h kann er ca. 30 Minuten lang laufen.
Damit er so schnell laufen kann, hat er nur zwei Zehen. Diese sind jedoch mit einer ca. 10 cm langen Kralle versehen. Eine Waffe, die vielen Fressfeinden in schmerzlicher Erinnerung geblieben ist.
Seine Flügel können den schweren Vogel nicht mehr in die Luft befördern. Deshalb werden sie noch zum Schatten spenden bei der Aufzucht, dem Balancieren beim schnellen Laufen und beim Balzen eingesetzt.
Strausse sind hauptsächlich Vegetarier. Tiere wie Insekten, Würmer oder Heuschrecken werden nur selten gefressen. Damit die pflanzliche Kost verdaut werden kann, fressen sie auch kleine Steine. Die Steine reiben sich im Magen gegeneinander und zerkleinern so die Pflanzenteile. Der Strauss ist dabei nicht wählerisch. Findet er keine Steine, dann frisst er auch Münzen, Nägel oder einfach alles was ihm zu diesem Zweck dienlich erscheint.
Zum Schutz vor Fressfeinden lebt der Strauss gerne in Gruppen. Einige Vögel halten Wache. Oft schliessen sich die Strausse auch Zebra- oder Gnuherden an. Strausse sehen gut und die Huftiere sehen schlechter aber riechen gut. Feinde können dadurch gemeinsam besser und schneller erkannt werden. Zudem kann sich ein Strauss gegen einen Löwen erfolgreich verteidigen und dadurch werden zum Teil auch die Huftiere geschützt. Ein brütender Strauss kann nicht durch Rennen flüchten. Brütende Strausse legen sich bei Gefahr auf den Boden und legen auch den Kopf auf den Sand. Dadurch ist der Spruch entstanden, "den Kopf in den Sand stecken". Hilft diese Art der Tarnung nicht, wird die Brut mit Fusstritten oder Flügelschlägen verteidigt.

Die Strausse in Australien sind entlaufene Vögel aus Farmen, die sich nun selbst vermehren.
Strausse sind seit mindestens 7000 Jahren bei den Menschen bekannt und bejagd. Aber erst im 19 Jahrhundert wurde die Jagd auf die Vögel derart erhöht, dass sie beinahe vollständig ausgerottet wurden. Einige Unterarten sind verschwunden. Besonders beliebt waren nicht das Fleisch, sondern die Federn, welche in der Modebranche auf die Hüte der reichen Puten gesteckt wurden (sich mit fremden Federn schmücken). Heute werden Strausse erfolgreich gezüchtet und in Farmen gehalten. Das Straussenfleisch wird gegessen und die Haut wird als Leder verarbeitet. Das Züchten auf Farmen schützt die wild lebenden Tiere vor dem Aussterben.

 
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