Kartoffelkäfer
Kartoffelkäfer
 
Name:
Lat.
Engl.
Kartoffelkäfer, Amikäfer, Colorado-Käfer
Leptinotarsa decemlineata
Colorado beetle
Zuordnung: Insekten, Käfer
Arten:
Haustier: Nein
Grösse: Länge 7 bis 15 mm
Spannweite:
Gewicht:
Heimisch in: Europa, Asien, Afrika, Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika
Lebenserwartung: Bis 2 Jahre
Anzahl Junge: Ca. 2400 Eier pro Jahr
Gewicht Junge:
Grösse Junge:
Geschlechtsreife nach: Ca. 6 bis 7 Wochen
Fortpflanzungszeit: Ab ca. Juni
Trag- oder Brutzeit: Vom Ei bis zur Larve, je nach Witterung 3 bis 12 Tage, von der Larve zum Käfer ca. 5 Wochen
Futter: Büffelklette, Kartoffelblätter, Nachtschattengewächse
Verwandtschaft: Blattkäfer
Feinde: Mensch durch Insektizide
Lebensraum: Kartoffelfelder, Wiesen, Kulturland
Vorkommen: Sehr häufig
Gefährdete Art: Nicht gefährdet
Tag- oder nachtaktiv: Tagaktiv
 
kartoffelkaefer
 
Sozialverhalten: Ab Juni klebt das Weibchen Eipakete mit 20 bis 80 Eier an die Unterseite der Kartoffelblätter. Je nach Witterung schlüpfen die Larven nach 2 bis 4 Wochen. Die Larven fressen die Blätter und häuten sich innerhalb der nächsten 2 bis 4 Wochen 3-mal. Nach der letzten Häutung vergraben sie sich im Boden, verpuppen sich und nach ca. 2 Wochen schlüpft der neue Käfer. Nach einer weiteren Woche verlässt der Käfer seine Jugendstube im Boden und kriecht auf die Kartoffelpflanze um sich zu paaren.
Pro Jahr können 1 bis 2 Generationen Kartoffelkäfer entstehen.
Der erwachsene Käfer überwintert im Boden und beginnt im nächsten Juni erneut mit der Vermehrung.
 
kartoffelkaefer
 
Beschreibung: Der Kartoffelkäfer war ursprünglich in Colorado Amerika zuhause. Seine Futterpflanze war die Büffelklette. Mit den ersten Siedlern und den neu angelegten Kartoffelfeldern, fand er ein neues Nahrungsangebot, die Blätter der Kartoffel. Die Knollen bleiben unberührt.
Ab 1877 wurde der Kartoffelkäfer erstmals in den Häfen von England und Rotterdam bemerkt. Vermutlich konnte er sich, mit Hilfe der Binnenschifffahrt, in ganz Europa ausbreiten. Bereits im selben Jahr seiner Entdeckung in Europa wurde er auch in Deutschland am Rhein festgestellt.
Mit grosser Anstrengung, versuchte man die Plage einzudämmen. Erfolglos, 1887 und 1914 kam es zu grossen Kartoffelernteausfällen und teilweise zu Hungersnöten. Die Weltkriege verhinderten eine nachhaltige Bekämpfung und der Kartoffelkäfer breitete sich rasant aus. 1945 reichte sein Verbreitungsgebiet bereits bis zur Elbe, 1960 war bereits Polen erobert und Russland erreicht.

Der Kartoffelkäfer frisst lediglich die Blätter der Kartoffelstaude, aber die Knolle stirbt dabei ab. Angefressene Blätter strömen einen Duftstoff aus, welcher durch die Kartoffelkäfer wahrgenommen wird. Es genügt, wenn einige Käfer ein Kartoffelfeld gefunden haben um alle anderen in der Umgebung anzulocken. Ernteausfälle bis zu 50% sind möglich.
Kartoffelkäfer sind recht gute Flieger, können problemlos ihre Standorte wechseln und Flüsse oder Seen überqueren.
Mit Insektiziden ist ihnen nur schwer beizukommen und natürliche Feinde haben sie in Europa keine. Die Forschung versucht, durch gezielt gezüchtete Krankheitserreger, die nur den Käfer befallen, das Problem loszuwerden.

In der ehemaligen DDR wurde während des kalten Krieges behauptet, der Käfer sei aus Flugzeugen, auf ihrem Gebiet, abgeworfen worden, um die Ernten zu vernichten. Die Propaganda versuchte Ernteausfälle und Nahrungsknappheit auf diese Weise zu vertuschen. Der Kartoffelkäfer erhielt den Beinamen Amikäfer.

 
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